Photovoltaik im Eigenheim: Mieten oder kaufen?

Wie Sie mit der Erzeugung des eigenen Stromes viel Geld sparen können

Wichtiger Hinweis: Unsere Beiträge ersetzen keine Beratung! Ein Photovoltaik-Investment sollte immer gut durchdacht und beraten werden – durch langjährige Erfahrung und viele erfolgreiche Projekte wissen wir, worauf es ankommt – daher haben wir mit PV Friends einen gezielten Service für Solarenergie im Eigenheim entwickelt. Festzuhalten gilt, dass es wirtschaftlich sinnvoll ist, den eigenen Strom zu produzieren, wenn ein hoher Strombedarf existiert, die Stromkosten hoch sind/bleiben und wenn der Kauf der Anlage keine übermäßigen Kosten verursacht. Prüfen Sie Referenzprojekte, holen Sie Angebote ein und lassen Sie sich auf Ihrem Weg bestmöglich begleiten.

Nahezu jeder Haushalt in Deutschland ist von steigenden Strompreisen betroffen. Das ist heutzutage immer wieder der Grund, dass Hauseigentümer nach alternativen Lösungen suchen, um Stromkosten zu einzusparen.

Am Stromanbietermarkt und vor allem im Internet existiert sehr viel Werbung für mögliche Lösungen. Meist handelt es sich hierbei um Photovoltaikanlagen, die auf dem Eigenheim installiert werden und dort Strom deutlich günstiger produzieren, als man diesen auf dem Markt einkaufen kann. 

Doch genau hier gibt es zahlreiche Informationen, die Sie als privater Betreiber einer Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim zumindest einmal gelesen und für sich verstanden haben sollten. 

Es bedarf einer objektiven Betrachtung der Möglichkeiten, Photovoltaik auf dem eigenen Dach zu betreiben. So haben wir die Erfahrung gesammelt, dass Mietmodelle eher selten wirtschaftlich und für den Eigenheimbesitzer nachhaltig sinnvoll sind. Erfahren Sie nachfolgend mehr und melden Sie sich bei Fragen und Anregungen.

Wann lohnt sich der Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim?

Baustopp durch Corona. Worauf man beim Investieren in Photovoltaik achten sollte.
Photo by Vivint Solar on Unsplash

Jeder Stromverbraucher in Deutschland merkt, dass die Strompreise konstant steigen. Sicherlich existiert die Möglichkeit, jährlich den Stromanbieter zu wechseln, jedoch ist dies zeitaufwendig und oftmals dauert es nicht lange, bis man wieder bei den Preisen angelangt ist, denen man entfliehen wollte. Dies ist der Grund, weshalb sich immer mehr Stromverbraucher nach langfristigen Alternativen umsehen. 

Insbesondere Eigenheimbesitzern, wird regelmäßig suggeriert, dass der Betrieb einer Photovoltaikanlage Stromkosten spart. 

Und ja, hier stimmen wir vollends zu! 

Der Betrieb einer eigenen Photovoltaikanlage kann dafür sorgen, dass die Stromkosten sinken und sogar langfristig sehr gering bleiben. 

Parameter, dass sich der Betrieb einer eigenen Photovoltaikanlage rechnet

Grundlegend gilt, dass es immer sinnvoll ist, eine eigene Photovoltaikanlage zu betreiben, wenn ein hoher Strombedarf vorliegt und damit hohe Stromkosten verbunden sind. In privaten Haushalten spricht man ab 5.000 kWh p.a. von einem hohen Stromverbrauch. Verbunden damit wären durchschnittlich 1.500 € jährliche Stromkosten.

Beispielrechnung private Photovoltaikanlage

Hinweis: Die verwendete Beispielrechnung ist stark vereinfacht, um das Prinzip zu veranschaulichen. Es gibt weitere Parameter, die einzubeziehen sind, sodass wir empfehlen, dass Sie sich hier ein individuelles PV-Angebot für Ihr Eigenheim erstellen lassen.

1.500 € jährliche Stromkosten könnten Sie auch hervorragend in die eigene Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim investieren. Denn damit ist es möglich, Stromgestehungskosten bei durchschnittlich 7 Cent je kWh zu erreichen und damit auf die vorher aus dem Netz bezogene Kilowattstunde im Schnitt 23 Cent Preisvorteil zu erzielen. 

Wäre es möglich z.B. die Hälfte des erzeugten Stromes direkt zu nutzen, hätte man einen Preisvorteil von 575 € (2.500 kWh * 0,23 €). 

Der Rest des Stromes würde in dem Beispiel über die gesetzlich vorgeschriebene Einspeisevergütung aus dem EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) vergütet werden. 

Wir nehmen hier einmal an, dass diese Vergütung 0,06 € je kWh beträgt und somit eine Vergütung von 150 € zusätzlich bringt. Folglich ergäbe sich in dem Beispiel eine Ersparnis von 725 € p.a., wenn man den Strom aus der eigenen PV-Anlage beziehen würde. 

Vergessen darf man hierbei nicht, dass natürlich der restliche Strom weiterhin aus dem Netz bezogen würde und dies zu gleichen Kosten wie zuvor. 

Dieses Beispiel zeigt, dass sich diese PV-Anlage nach rund 12 Jahren amortisiert hätte. Nach den 12 Jahren hätte man keine Investitions- oder Finanzierungskosten mehr und kann die Ersparnis jedes Jahr einbehalten. Steigt der Strompreis, wird diese größer. Steigt der Strombedarf, steigt ebenso die Ersparnis, denn die Stromgestehungskosten der Photovoltaikanlage bleiben immer gleich, weil sie auf die gesamte Laufzeit einer Anlage berechnet sind.

Was sollte eine Photovoltaikanlage für das Eigenheim kosten? (Stand 01/2021)

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage sind üblicherweise gut zu vergleichen, denn die Rahmenbedingungen im Markt sind für nahezu alle Teilnehmer identisch. Selten ist ein Anlagenbauer wirklich deutlich günstiger als ein anderer, wenn die gleichen technischen Bestandteile und die gleichen Parameter für das entsprechende Produkt zugrunde liegen. 

Dennoch gibt es Unterschiede, die wiederum im Einkauf, in den Gewinnmargen, ggf. längeren Garantiezeiten oder der grundlegenden Unternehmensausrichtung liegen. Demnach gibt es Anlagenbauer, die sich auf das Thema PV-Anlagen für Eigenheime spezialisiert haben und dort die Umsätze erzielen (müssen). Oder es gibt Anlagenbauer, die alle Felder der Photovoltaik-Installation beherrschen und somit eine Mischkalkulation für die Gewinne nutzen können. 

Andere Unternehmen, wie z.B. Enpal, vermieten ihre Anlagen lediglich und erzielen damit die Gewinne. 

Jedoch ist es eher nebensächlich, welche Unternehmensstruktur gegeben ist. Das zu errichtende Kilowatt-Peak einer Photovoltaikanlage kostet jeden Anlagenbauer nahezu immer das Gleiche. 

Was bedeutet das in Zahlen?

Natürlich kommt es immer darauf an, welche Rahmenbedingungen gegeben sind. Wenn man jedoch eine seriöse Größe ansetzen möchte, liegt man mit rund 1.200 € je kWp ohne Speicher und mit 1.600 € inkl. des Speichers auf der richtigen Seite. 

Die Preise können auch um 10-15 Prozent nach oben oder unten variieren. Jedoch sollte man aufpassen, wenn diese Werte deutlich unter- oder überschritten werden und sich die Mehrkosten in jedem Fall genau erläutern lassen! 

Tipp: Lassen Sie sich nicht auf das erstbeste Angebot ein und vergleichen Sie. Es ist für die Anlagenbauer ein Leichtes, Angebote zu erstellen. Für Sie als Interessent ist der Aufwand nicht viel größer, wenn Sie sich mehrere Angebote einholen. Sie müssen für jedes Angebot meist genau dieselben Unterlagen zur Verfügung stellen und haben damit nur einmal die Arbeit, diese zu organisieren. 

Photovoltaikanlage für das Haus: Kaufen oder mieten?

Jeder, der sich mit dem Thema Photovoltaik fürs Eigenheim beschäftigt hat, steht schnell vor der Frage, ob es sinnvoller ist, die Anlage zu kaufen (bzw. zu finanzieren) oder möglicherweise zu mieten. 

Wir sagen: Dies ist natürlich individuell zu betrachten und kann schwer pauschal beantwortet werden. 

Allerdings sprechen unsere Erfahrungen aus der Praxis dafür, dass der Kauf, ob aus Barmitteln oder über eine Finanzierung, die es heutzutage oftmals recht günstig gibt, die wirtschaftlich sinnvollere Variante für den Eigenheimbesitzer darstellt. 

Wir haben dazu viele Angebote verglichen und eigene Testangebote eingeholt und konnten i.d.R. feststellen, dass der Preis je kWp bei direkt gekauften Anlagen deutlich unter dem liegt, was Firmen aufrufen, die Anlagen installieren und an den Eigenheimbesitzer vermieten. 

Möglicherweise liegt dies daran, dass Mietmodelle ohne Eigenmittel stattfinden können, sodass Eigenheimbesitzer auf den ersten Blick keine höheren monatlichen Kosten und auch keine Investitionskosten besitzen. Weil dies psychologisch gut zu verkaufen ist, schauen nicht alle Nutzer des Mietmodelles genau auf die tatsächlichen Kosten über die gesamte Laufzeit (Stichwort: Stromgestehungskosten) und übersehen, dass hier hin und wieder das anderthalb- bis zweieinhalbfache an Kosten aufgerufen wird. 

Nehmen Sie jedoch 10.000 € oder 15.000 € selbst in die Hand, dann rechnen Sie sicherlich nach, welchen Nutzen diese Investition für Sie hat und wann sich diese bezahlt macht. 

Tipp: Schauen Sie sich unsere Referenzprojekte an oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr zu unseren Beispielen aus der Praxis erfahren möchten. Oder machen Sie selbst den Versuch und lassen sich einmal Angebote für Mietmodelle und alternativ für die selbst finanzierte Photovoltaik-Anlage machen.

Sicherlich hat auch das Mietmodell eine Berechtigung und ermöglicht es Menschen, die Stromkosten langfristig (15 Jahre aufwärts) zu reduzieren. Vor allem ist es eine Möglichkeit an der Energiewende teilzunehmen, auch wenn man im Moment nicht über die finanziellen Mittel verfügt. 

Doch sind wir letztlich davon überzeugt, dass es am sinnvollsten ist, eine Photovoltaikanlage selbst zu kaufen. Diese Variante bietet eine deutlich höhere Transparenz (Holen Sie sich mehrere Angebote ein!) und hier ist natürlich auch immer Spielraum für Preisverhandlungen, wenn Sie den Anlagenbauer im direkten Gespräch über Ihre Vorstellungen und die finanziellen Spielräume informieren. 

Fachlich betrachtet werden beide Modelle keine Unterschiede aufweisen, denn es gibt enge Rahmenbedingungen, in denen der Bau einer Photovoltaikanlage stattfinden darf. An diese Vorgaben sollte sich jeder Anbieter und Anlageninstallateur halten. Unabhängig davon, wie der Bau eine Anlage finanziert ist.

Zusammenfassung: Stromentstehungskosten für das Eigenheim klären, Angebote einholen und nachhaltig investieren

Analyse über Chancen von Photovoltaik-Investments in Krisenzeiten
Photo by Vivint Solar on Unsplash

Wir können festhalten, dass die Investition in die eigene Photovoltaikanlage in jedem Fall sinnvoll ist, wenn Sie hohe Stromkosten beklagen, einen steigenden Verbrauch erwarten und wenn Sie Ihren eigenen Strom nachhaltig und kosteneffizient erzeugen möchten. 

Der Markt ist hart umkämpft und es wird, teilweise massiv und fast schon störend, um potenzielle Kunden geworben. 

Lassen Sie sich dabei jedoch nicht unter Druck setzen, fragen Sie immer nach den Stromgestehungskosten und holen Sie sich verschiedene Angebote ein. Wenn Sie dementsprechend vorgehen, sollten Sie keine böse Überraschung erleben dürfen, denn eine Photovoltaikanlage ist nicht nur heute eine kluge Investition, sondern auch nachhaltig und von Dauer (30 Jahre und mehr).

Entdecken Sie die PV Friends – Solarenergie für Ihr Eigenheim, kommen Sie bei Fragen gern auf uns zu, oder schreiben Sie uns in die Kommentare.

Titelbild: Pixabay

Über den Autor Dirk Schlünz

Dirk Schlünz blickt auf 11 Jahre Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche zurück. Ganz wie im Beratungsalltag, teilt er auch in seinen Beiträgen sein Wissen, um objektive und vor allem nützliche Informationen zu liefern, die mittels lebendiger Beispiel einen Mehrwert für seine Mandanten schaffen.